Viele Nahrungsmittelunternehmen suchen noch nach dem besten Weg für die digitale Transformation. Wie sollen sie beginnen, ohne ein zu hohes Risiko einzugehen? Wer soll´s machen? Wie findet man den richtigen IT-Partner? Hier kommen sechs wichtige Tipps, mit denen Sie als CEO Ihren Betrieb auf die digitale Zukunft vorbereiten.
1. Den Nutzen definieren
Digitalisierungsprojekte umfassen meistens sowohl neue Technologien als auch Maßnahmen zur Prozessoptimierung. Klar, das Papier soll aus dem Lager und der Produktion verschwinden, die Rezepturen elektronisch verwaltet werden. Aber vielleicht entstehen auf dem Weg auch Ideen für neue Geschäftsmodelle? Definieren Sie also vorab sowohl den internen Nutzen als auch den Kundennutzen. Nur so können Sie am Ende den Projekterfolg messen und bewerten.
2. Mit erfahrenen Partnern arbeiten
Holen Sie sich einen erfahrenen Partner an Bord, denn Praxiserfahrung schlägt Theorie. Die Philosophie der digitalen Transformation kennen viele, aber konkrete Umsetzungs- erfolge in Nahrungsmittelbetrieben können nur wenige Anbieter vorweisen. Beauftragen Sie Experten, die über spezifisches IT- und Automatisierungs-Know-how in Ihrer Branche verfügen. Ein Besuch bei einem Referenzkunden kann sehr aufschlussreich sein. Erst dort zeigt sich, ob das eingesetzte ERP-System stabil läuft oder die automatisierte Preisauszeichnung mit anschließendem Roboter-Palettenbau wirklich funktioniert.
3. Klein anfangen
Starten Sie in einzelnen Bereichen und bauen Sie dann schrittweise aus. Gute Startpunkte können die Arbeitsplätze in der Chargierung oder die Kommissionierung sein. Grundsätzlich sollte sich Ihr Pilotprojekt an Ihren Prozessen und Herausforderungen orientieren. Achten Sie dabei darauf, dass die Technologien nicht nur zu Ihrem Anwendungsfall passen, sondern auch leicht zu bedienen sind. So sorgen Sie dafür, dass die internen Gegebenheiten Schritt halten und Sie weder Ihren Technologiepark noch Ihre Mitarbeiter überfordern.
4. Auf Standards setzen
Damit Sie einen schnellen Rollout der neuen Lösung erreichen, sollten Sie nicht zu viel experimentieren: Setzen Sie auf Standardlösungen und ergänzen Sie diese partiell mit Innovationen. Nicht jeder Trend setzt sich auch wirklich durch und oft ergibt es keinen Sinn, sich als First Follower einer neuen Technologie einem unnötig hohen Risiko auszusetzen. Beispiel Blockchain: Die Technologie bietet sicher einiges an Potenzial für die Nahrungsmittelbranche - aber es wird noch Zeit vergehen, bis sie sich flächendeckend durchsetzt.
5. Mitarbeiter qualifizieren
Kümmern Sie sich um die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter. Die Digitalisierung verändert nicht nur Strukturen und Prozesse, sondern auch die Menschen und ihre Arbeitswelt: Wer heute noch Qualitätsprüfungen mit Stift und Papier durchführt oder seine Planungen mit Excel erledigt, muss schrittweise an die elektronische Datenverarbeitung herangeführt werden. Denn IT-Kompetenz, das steht fest, wird schon bald zur Schlüsselqualifikation in den Fachabteilungen.
6. Digitalisierung zur Chefsache machen
Digitalisierung ist wichtig, aber wer macht´s? Am besten der Chef selbst, denn wer könnte Ihr Unternehmen besser auf die digitale Zukunft vorbereiten als die Person an der Spitze? Schließlich geht es um strategisch wichtige Ziele wie bessere Prozesse, neue Umsatzpotenziale oder gar ein neues Geschäftsmodell. Doch Vorsicht: die Digitalisierung ist eine interdisziplinäre Angelegenheit. Alle relevanten Fachbereiche und natürlich vor allem der CIO sollten frühzeitig eingebunden werden.
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