Open Table, Food Babe, Allrecipes und Co.: Das Universum der Online Food Communities wächst. Für Produzenten und Händler bietet sich auf den Plattformen die Chance, mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Doch Vorsicht: Zu viel Einflussnahme schadet nur!
Kommunizieren Sie regelmäßig mit Ihren Kunden? Zum Beispiel auf Food Blogs, Bewertungsportalen, Lifestyle- oder Rezeptwebseiten? Jedenfalls sollten Sie das, und zwar möglichst dialogorientiert. Denn die Konsumenten werden immer resistenter gegenüber einseitigen Werbebotschaften in Fernsehen, Radio oder Print. Stattdessen tauschen sie sich lieber in so genannten Online Food Communities aus. Wenn sich Produzenten und Händler nun zunehmend der Konversation anschließen, geschieht das nicht nur aus Marketingmotiven. „Die Nähe zum Kunden ist auch das beste Mittel, um die Produktentwicklung zu optimieren. Wo Verbraucher ihre ungeschönte Meinung kundtun, Produkte rezensieren und weiterempfehlen - genau da erfahren Sie, was Ihre Kunden wollen“, sagt Strategieberater Cyrille Filott von der Rabobank. Allerdings sollten Sie diese vier wichtigen Spielregeln beachten, wenn Sie in den Communities aktiv werden:
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Satisfaction: Bieten Sie Ihrer Zielgruppe relevanten und interessanten Content
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Participation: Seien Sie aktiv dabei, reagieren Sie schnell und authentisch und fordern Sie zum Mitmachen auf
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Trust: So wenig Kontrolle und Zensur wie möglich – schaffen Sie ein offenes, transparentes Klima
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Commitment: Bringen Sie die Kunden dazu, wieder zur Plattform zurückzukehren, ohne dabei monetär-materielle Benefits zu bieten
Filott ist überzeugt: Die Interaktion in den Communities trägt Früchte, so lange die Unternehmen diese Spielregeln einhalten. Bester Beweis sei schließlich die Erfolgsstory von Amazon: Die Rezensionen auf dem Portal seien von Anfang an der wesentliche Treiber für den Erfolg des Internet-Riesen gewesen. Negativbeispiele gibt es allerdings auch. Immer dann, wenn Unternehmen Einfluss nehmen oder gar Zensur ausüben, ist eine konstruktive Konversation mit Konsumenten zum Scheitern verurteilt. Und damit ist dann auch die Möglichkeit vertan, die wichtigste Schlüsselfigur der Nahrungsmittel- branche wirklich kennenzulernen: den Verbraucher.