Rückrufe von Lebensmitteln

Smarte Produktion


Rückrufe von Lebensmitteln: Nicht immer nötig, aber oft sehr teuer

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Die Zahl der Lebensmittelrückrufe steigt international weiter an. Rückverfolgungssysteme werden damit immer wichtiger: Sie schützen die Verbraucher, aber auch die Produzenten und die Händler.

Rückrufe von Lebensmitteln sind nicht immer nötig, aber fast immer ziemlich teuer. Und ihre Zahl steigt, wie die Lebensmittelzeitung in ihrer Ausgabe vom 16. Februar 2018 berichtet: „91 öffentliche Rückrufe verzeichnete im vergangenen Jahr die Plattform Lebensmittelwarnung.de, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betreibt. Das sind fast zwei pro Woche.“ Auch international komme es immer öfter vor, dass Produkte aus den Regal genommen werden müssen. Dafür gibt es viele Gründe: Beispielsweise strengere Gesetze, immer komplexere Produktions- und Lieferketten, aber auch die Zunahme von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Foodbranche auf Platz 2 hinter Automobilindustrie

Die Verbraucher dürfte es freuen, dass längst nicht alle zurückgerufenen Produkte als gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Oft genug ist die Ware einfach „nur“ falsch ausgezeichnet, Inhaltsstoffe sind nicht richtig deklariert oder es steht der falsche Preis auf dem Etikett.

Für die Hersteller wird es meistens trotzdem ziemlich teuer: Laut Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty liegt die durchschnittliche Schadenssumme in der Food- und Getränkeindustrie bei 1,3 Mio. Euro pro Schaden. Damit liegt die Foodbranche auf Platz zwei, hinter der Automobilindustrie (2,12 Mio. Euro), aber noch vor der IT- und Elektronikindustrie (1,1 Mio. Euro). Auf Platz vier kommt der Handel mit 645.000 Euro pro Schaden.

IT-gesteuerte Systeme werden noch wichtiger

Die Zahlen belegen, dass ein gutes Rückrufmanagement und IT-gesteuerte Rückverfolgungssysteme in der Foodbranche noch wichtiger werden, als sie es ohnehin schon sind. Denn erstens ist kein Produzent, ob Bio oder konventionell, immun gegen Kontaminationen, Verunreinigungen oder falsch ausgezeichnete Waren. Und zweitens wird es in Zukunft, so prognostizieren Experten wie Christof Bentele von der Allianz Global Corporate & Specialty,  noch mehr Fälle geben, wo die Rückrufe zwar gesetzlich nicht verpflichtend, aber aus Imagegründen trotzdem notwendig seien.

So oder so gilt: Wer den Schaden in Grenzen halten will, braucht detaillierte Informationen, um Rückrufe schnell und gezielt zu organisieren. Ohne IT: undenkbar. Nur durch eine umfangreiche, softwaregestützte Dokumentation der Prozesse entlang der Wertschöpfungskette lassen sich die betroffenen Chargen identifizieren und aus der Versorgungskette entfernen. Diese Dokumentation bildet im Übrigen auch das einzige Instrument, um unberechtigten Anschuldigungen und Haftungsansprüchen zu begegnen. Insgesamt tragen Rückverfolgungssysteme also dazu bei, die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren. Das macht sie auch für Unternehmensversicherungen interessant: Sie honorieren die Einführung eines Rückverfolgungssystems in der Regel mit deutlich günstigeren Jahreskonditionen.

Wie Foodproduzenten ein geeignetes System installieren, lesen Sie in unserem Blog-Beitrag zum Thema.

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