Roboter die Food & Beverage Branche_700x350

Automatisierung


Wie Roboter die Food- & Beverage- Branche revolutionieren

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Der Weltmarkt für Industrieroboter in der Food- & Beverage-Branche 2016 wurde von Grand View Research auf rund 1,2 Mrd. USD geschätzt. Die Marktforscher gehen davon aus, dass der Markt in den nächsten Jahren rasant weiter wächst - mit rund 13 Prozent pro Jahr. Die Gründe liegen auf der Hand: Roboter erhöhen die Effizienz in der Produktion, senken insbesondere in Hochlohnländern die Kosten und verbessern die Qualität durch geringere Fehler.

Die Robotertechnik scheint also auch in der Food- & Beverage-Branche Einzug zu halten, so wie sie in der Fertigungsindustrie schon gang und gäbe ist. Die befragten Entscheider der globalen CSB-Digitalisierungsstudie 2018 sehen Roboter als eine der spannendsten Technologien in der Lebensmittel- & Getränke-Branche an – noch vor Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain. Roboter erobern Schritt für Schritt dabei in der Nahrungsmittelindustrie weitere Anwendungsfelder. In Verbindung mit KI wird ihr Einsatz in der Zukunft noch einmal einen erheblichen Aufschwung erleben.

Bildverarbeitung ebenfalls auf dem Vormarsch

Neben Robotern spielen aber auch andere Automatisierungslösungen in der Food & Beverage-Branche eine immer größere Rolle. So beispielsweise die industrielle Bildverarbeitung. Sie hilft, die Waren zu erfassen und sogar zu klassifizieren. So können Unternehmen bereits am Wareneingang ihren Materialstrom automatisiert in den Informationsfluss überführen. In der digitalen Fabrik bzw smarten Fabrik ist dieser Schritt entscheidend. Ein Beispiel aus der Fleischindustrie:

Hier kann industrielle Bildverarbeitung durch die Bestimmung der prozentualen Anteile der wertvollen Teilstücke Schinken, Schulter, Bauch und Kotelett bereits am Wareneingang Schweinehälften klassifizieren, die ideale Weiterverarbeitung der Fleischteile am Schlachtausgang steuern und so sprichwörtlich die besten Endprodukte aus den gelieferten Schweinehälften machen.

ProMessa automatisiert Intralogistik und Supply Chain

Aber auch klassische Automatisierungslösungen erleben in Verbindung mit Robotertechnologie eine deutliche Weiterentwicklung wie Beispiele aus der Praxis zeigen. Neben gängigen Standardprodukten lohnt es sich für Lebensmittel-Unternehmen auch immer mehr, spezifische Lösungen zu suchen oder sogar mitzuentwickeln. Ein innovatives Beispiel ist der niederländische Fleischproduzent ProMessa. Mittels Software wird die gesamte Intralogistik gesteuert und überwacht, darunter drei automatische Kistenlager für Leergut, Groß- und Kleinmengen, vier integrierte Preisauszeichner- und Kommissionier-Sorterlinien, ein automatisches Versandlager und die Fördertechnik. Dabei kommen auch Flächenportalroboter zum Einsatz, eine bislang in der Nahrungsmittelbranche nur selten anzutreffende Technologie.

Konkret sieht der Ablauf in dem ProMessa-Werk in Deventer so aus: Aus der Produktion kommend werden die Produkte in interne Gebinde mit Einzel-Identifikation vollautomatisch auf die beiden Läger verteilt. Kleinmengenartikel werden in ein Einzelstellplatzlager, schnell drehende Artikel in ein innovatives Flächenportal-Roboter-Lager befördert. Aus diesen Lägern, die als Zwischenpuffer vor der Etikettierung und Kommissionierung fungieren, fahren die Gebinde zu den vier Preisauszeichnungslinien mit angeschlossenen Ware-zum-Mann-Kommissioniersortern. Die kundenindividuelle Auszeichnung und Kommissionierung wird in einem Arbeitsschritt erledigt. Die Abarbeitung der Aufträge wird durch die IT wesentlich vereinfacht, indem jeweils für einen Batch vor der Kommissionierung eine sogenannte „case calculation“ durchgeführt wird: Jeder Kundenauftrag wird so in vorberechnete, füllgradoptimierte Kundenmischgebinde aufgeteilt. Danach werden die benötigten Mengen über die IT-Auftragssteuerung optimal auf die vier Preisauszeichnungs- und Sortierlinien verteilt.

Im Ergebnis kann auf allen Anlagen die jeweils größtmögliche Menge pro Artikel verarbeitet werden. Das angeschlossene Versandlager sammelt als Flächenportal-Roboter-Lager die Versandgebinde zu Kundenstapeln zusammen. Das Ganze erfolgt tourenoptimiert, und zwar ebenfalls entkoppelt von allen vorgelagerten Prozessen über den Tag verteilt. Insgesamt sorgt die Software für eine effizientere Nutzung der Lager- und Fördertechnik.

Lösung wurde mit dem International FoodTec Award ausgezeichnet

Durch den Einsatz von Robotertechnologie in Verbindung mit Automatisierungstechnik und einer durchgängigen Softwareabbildung gelang es Promessa, die Intralogistik und die Supply Chain zu automatisieren und damit Frische, Effizienz und Leistungsfähigkeit spürbar zu erhöhen. Ein internationales Expertengremium hat die innovative Lösung, die gemeinsam von der CSB-System AG und der CSB-Automation AG entwickelt wurde, mit dem International FoodTec Award 2018 ausgezeichnet.

 

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