Transportkosten senken

Smarte Produktion


So reduzieren Sie Ihre Transportkosten

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Auf dem „Gipfeltreffen der Logistikweisen“ 2016 erarbeiteten Experten eine Prognose für das Jahr 2017. Eine ihrer Thesen: Digitalisierung und IT werden immer mehr zu einem Erfolgs- und damit Wettbewerbsfaktor. Wie sich mit Hilfe der IT die Transportkosten als größter Kostenblock in der Logistik reduzieren lassen, zeigt der Artikel.

In der Praxis planen viele Unternehmen auch heute noch ihre Touren konventionell, das heißt ohne IT-Unterstützung. Neu zu beliefernde Kunden werden in die Tourenplanung integriert oder es werden Rahmentouren gebildet, denen die Aufträge täglich zugeordnet werden. Das ist weder effizient, noch im Sinne der Kundenzufriedenheit.

Besser und am Ende viel günstiger ist es, wenn softwaregestützt geplant, gesteuert und kontrolliert wird. Bis zu 15 Prozent weniger Kosten im Frachtmanagement sind keine Seltenheit. Dabei sind die technischen Hürden für Nahrungsmittelproduzenten und -händler gar nicht so hoch: Moderne Tourenplanungs- und -optimierungssysteme ermöglichen es, Disposition, Wegstrecke, Auslastung, Ladegewicht und -volumen,  Fahrzeug- und Personaleinsatz sowie das Leergutmanagement zu optimieren. Das Einsparungspotenzial ist enorm: Je nach Fuhrpark- und Auslieferungsstruktur lassen sich sogar einzelne Fahrzeuge komplett einsparen.

Gute Planung und Optimierung von Routen ist zentral

Beispiel Fleischof Rasting: Der Produktionsbetrieb von EDEKA, hat seine 80 Fahrzeuge mit einer neuen Tourenoptimierungslösung ausgestattet – und spart damit Zeit und Kosten. „Die Logistik bei der täglichen Belieferung unserer Kunden mit frischen Produkten ist sehr komplex. Um die Auslieferung zu optimieren und so den Preis für den Konsumenten so günstig wie möglich zu halten, nutzen wir eine integrierte Lösung von CSB-System. Mit der jüngsten Erweiterung haben wir die Warenwirtschaft, den Materialfluss und die Logistik noch enger miteinander verzahnt“, sagt der kaufmännische Leiter Manfred Sebastian.

Ein Blick auf die Zahlen: Im Schnitt beliefern 80 Fahrer von Rasting ca. 800 Kunden pro Tag, zum Teil über die Autobahn, oft aber auch über Land- und Ortsstraßen und bringen dabei bis zu 4.800 Rollbehälter bzw. 15.000 E-3-Kisten in Umlauf.

Vor diesem Hintergrund ist eine gute Planung und Optimierung der Routen mit anschließender Übergabe an die LKWs von zentraler Bedeutung. Bei Rasting berechnen deshalb komplexe Algorithmen die optimalen Wegstrecken pro LKW und Tour. Die eingesetzte Lösung berücksichtigt hierfür alle relevanten Restriktionen, wie beispielsweise die Zeitfenster, in denen die jeweiligen Kunden beliefert werden sollen, die Auslastung der Fahrzeuge, den Fahrzeugtyp, die Verfügbarkeit der Fahrzeuge und der Fahrer sowie die gesetzlichen Lenkzeiten. Zusätzlich muss sichergestellt sein, dass das Leergut sowie Abhol- und Beschaffungsaufträge in die Optimierung der Touren mit einbezogen werden.

Effizientes Leergutmanagement

Die optimierten Routen für den Tag werden dann automatisch auf mobile Datenerfassungsgeräte übertragen, die sich mit der Bord-Elektronik in den LKWs und den Navigationsgeräten verbinden. Die Datenerfassungsgeräte werden auch zur Dokumentation der gesamten Auslieferung genutzt, etwa um ungeplante Stopps und den jeweiligen Haltegrund zu erfassen. Mit Hilfe der MDE-Geräte konnte auch das Leergutmanagement optimiert werden: Früher mit viel Einsatz von Papier verbunden, werden die Leergüter heute beleglos und damit deutlich schneller erfasst. Dabei besteht eine permanente Online-Kommunikation zum Hostsystem in Meckenheim, so dass am Leitstand jederzeit die aktuelle Position des Fahrzeugs, die Leergutübertragung und die Temperatur im Laderaum überwacht werden kann.

Weniger Kosten, mehr Transparenz

Manfred Sebastian ist zufrieden mit der neuen Tourenoptimierungslösung: „Unnötige Umwege gibt es bei uns nicht und die anfallenden Autobahngebühren konnten wir in den letzten Monaten deutlich zurückfahren.“

Der kaufmännische Leiter hebt auch das deutliche Plus an Transparenz hervor. Die integrierten Controlling-Funktionalitäten der Lösung ermöglichen es ihm, anhand von Soll-Ist-Vergleichen die Wege der Fahrer besser nachzuvollziehen und zu kontrollieren. Neben den Auswertungen der Fahr- und Standzeiten kann Sebastian auch die Zeit, die ein Fahrer für sein Fahrzeug benötigt (Tanken, Ölkontrolle, Reifenkontrolle usw.) auswerten. Am Ende einer Tour gibt eine softwaregestützte Analyse bei Bedarf darüber Auskunft, welche Abweichungen von den Sollvorgaben mit welcher Begründung vorliegen. „Die Investition in die neue Lösung macht sich tagtäglich bezahlt, denn die Qualität der logistischen Prozesse in der Auslieferung unserer Produkte hat sich deutlich erhöht“, so Sebastian. 

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